Ameisenhege und Bekämpfung
Vernetzte Welt – und Ameisen mittendrin
Ameisen sind zentrale Akteure in unseren Ökosystemen. Ihre Rolle ist komplex und vielfach vernetzt: Sie vertilgen zahlreiche Insekten – darunter auch viele Pflanzenschädlinge – und tragen zur Reinigung bei, indem sie Aas beseitigen. Gleichzeitig dienen sie selbst als wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere, etwa für Spechte, Kröten oder Eidechsen.
Eine besonders enge Beziehung pflegen Ameisen zu Blatt- und Rindenläusen. Deren zuckerreiche Ausscheidungen, der sogenannte Honigtau, stellen eine wertvolle Energiequelle für die Ameisen dar. Durch ihre Pflege und das “Melken” der Läuse verhindern sie ein Übermaß an klebrigen Ablagerungen auf den Pflanzen, was den Läusen zugutekommt. Diese wiederum vermehren sich stärker – mit dem erfreulichen Nebeneffekt, dass mehr Honigtau entsteht. Davon profitieren nicht nur die Ameisen, sondern auch Honigbienen, Schwebfliegen und Schlupfwespen.
Auch bei der Verbreitung von Pflanzen spielen Ameisen eine bedeutende Rolle: Arten wie Veilchen oder Schneeglöckchen bilden Samen mit speziellen, nährstoffreichen Anhängseln – sogenannte Elaiosomen – die von Ameisen gezielt eingesammelt und verbreitet werden. So fördern sie die Ausbreitung und Keimung dieser Pflanzenarten.
Darüber hinaus bieten Ameisennester zahlreichen weiteren Tierarten einen geschützten Lebensraum. Hier leben spezialisierte Käferarten, deren Larven, Asseln, Ameisengrillen und sogar Schmetterlingslarven. Viele dieser sogenannten Ameisengäste bedienen sich ausgeklügelter Tarn- und Täuschungsstrategien, um von den sonst sehr wehrhaften Ameisen toleriert zu werden.
In Deutschland unterliegen viele heimische Ameisenarten – insbesondere die ökologisch besonders bedeutsamen Waldameisen – einem besonderen gesetzlichen Schutz (§ 44 BNatSchG). Ihre Lebensräume dürfen nicht zerstört, ihre Nester nicht beschädigt oder umgesetzt werden – es sei denn, dies erfolgt im Rahmen einer genehmigten Maßnahme und wird beispielsweise durch mich als geschulte Person durchgeführt.
Bekämpfung invasiver und holzzerstörender Ameisen
Neben den heimischen Ameisenarten, die in unseren Ökosystemen wichtige Funktionen erfüllen, können insbesondere invasive oder holzzerstörende Ameisenarten erhebliche Probleme verursachen. Zu den holzzerstörenden Arten zählen beispielsweise die Roßameise (Camponotus ligniperda), die glänzendschwarze Holzameise (Lasius fuliginosus), die braune Wegameise (Lasius brunneus) oder die zweifarbige Wegameise (Lasius emarginatus). Diese Arten sind in der Lage, Holzstrukturen wie Balken oder Dämmmaterialien zu aushöhlen, was zu ernsthaften Schäden an Gebäuden führen kann. Ebenso treten invasive Ameisenarten wie Tapinoma magnum zunehmend auch in Deutschland auf. Sie bilden besonders große Kolonien mit vielen Königinnen, breiten sich rasch aus, können Estriche und Bodenbereiche unterhöhlen und dabei sowohl Schäden an Bausubstanz verursachen als auch heimische Nützlinge verdrängen.
Treten solche Ameisen in sensiblen Bereichen auf, stellen sie nicht nur eine Gefahr für Gebäude und deren Bewohner dar, sondern beeinträchtigen auch das ökologische Gleichgewicht. Als Hymenopteradienst verfügen wir über die erforderlichen Fachkenntnisse und langjährige Erfahrung im Umgang mit Ameisen, sodass wir bei Gefahr für den Menschen oder die Bausubstanz befugt und in der Lage sind, gezielte Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen. Grundlage ist dabei stets eine fachgerechte Artbestimmung sowie die Einschätzung des tatsächlichen Risikos.







